Handball Emmen: M3 – Als Team zum Erfolg, der Matchbericht

Der TV Horw ist eine Wundertüte und man weiss nie, was einen erwartet. Diesmal erwartete uns ein harter Brocken, dem nur gemeinsam zu begegnen war. Dem M3 gelingt der Charaktertest, was gleichbedeutend ist mit Zählbarem.

Was macht man so an einem Freitag Abend? Nun, die einen warten auf Nachwuchs im Doppelpack. Andere sind geistig noch nicht im Feierabend. Und wiederum andere – spielen Handball.

So sassen wir also in der Garderobe, liessen die gute, alte Taylor Swift auf uns einwirken (nur einer konnte mitsingen) und fragten uns, was uns in Horw wohl erwarten würde. Einerseits hatte der Gastgeber erst kürzlich haushoch gegen Sarnen verloren. Andererseits wissen wir, dass das Horwer M3 durchaus stark auftreten und auf ein grosses Gefäss von Verstärkungsspielern zurückgreifen kann. Folgerichtig meinte jemand in der Kabine, wenn man ihm nun ein „Unentschieden“ anbieten würde – er würde es fraglos nehmen.

Das Einlaufen sollte dazu dienen, die Geister des Alltags zu vertreiben. Und tatsächlich hatten wir das Gefühl, konzentriert bei der Sache zu sein. So weit das überhaupt möglich war unter der Begleitung von DJ BoBo und seinem Pudel, Chihuahua oder so…
Der Einstieg in die Partie liess dann aber Böses erahnen. Zwar hatten wir dem Gastgeber in der Verteidigung gleich mal den Tarif durchgegeben, dies aber gleich mit einem 7m gebüsst. Und im Gegenzug beendeten wir den ersten Angriff mit einem technischen Fehler, was den Horwern im Anschluss gleich eine Zweitoreführung ermöglichte. Warum sind diese zwei Tore so wichtig? Weil sie uns dann eine ganze Weile lang begleiten würden. Aber zurück zum Anfang: Die ersten Minuten waren gekennzeichnet von einfachen Toren der Gastgeber und etwas harzigem Spiel unsererseits. Und einer Gelb-Flut, die wir nicht so recht nachvollziehen konnten. Aber deshalb sind wir ja auch Handballspieler und nicht Schiedsrichter. Bis zur 15. Spielminute hatte sich das Startfurioso der Horwer (zum Glück) etwas abgeflacht. Geblieben war aber eine inzwischen auf drei Tore angewachsene Führung. Die Gastgeber konnten auf eine ziemlich hohe Erfolgsquote blicken, doch im richtigen Moment was unser Torhüter Thomi zur Stelle. Ein 4-2-Experiment bescherte auch nicht den gewünschten Erfolg, kurzzeitig stand es sogar 18:14 für den TV Horw. Zur Pause waren wieder die vormaligen zwei Tore Differenz auf der Tafel: 19:17 für die Gastgeber.

Eine kleinere Umstellung in der Defensive und wenige Wechsel in der Aufstellung waren das Resultat der Halbzeit-Analyse. In dieser kritischen Phase des Spiels bewiesen wir Charakter und kämpften mit- und füreinander. Gepaart mit reichlich Beharrlichkeit und dem Glauben, dass die Wende zu schaffen war, liessen wir den TV Horw nicht davonziehen, sondern näherten uns in kleinen Schritten an. Erst in der 51. Spielminute schafften wir den Ausgleich und übernahmen nun erstmals die Führung. Doch auch die Horwer waren nicht bereit, aufzugeben und glichen wieder aus. Im offenen Schlagabtausch kündigte sich an, dass wohl die besseren Nerven und Disziplin dieses Spiel entscheiden würde. Der Unparteiische war nun auch gefordert, behielt aber die Nerven und stellte Adi vom Feld, da dieser nicht seine erste Zeitstrafe kassierte. Nun zahlte sich die geballte Routine aus, welche nur schon auf Grund unseres Durchschnittsalters in der Mannschaft zu finden war. Sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und gefasst das eigene Spiel spielen – in der 59. Minute führten wir mit 32:34. Die Horwer schafften den Anschluss und wir fanden uns in Unterzahl auf dem Feld. Eine Manndeckung der Gastgeber machte uns das Leben schwer und wir mussten den Ballbesitz aufgeben. Ein letzter Angriff der Gastgeber, also. Und unsere Siegpunkte in Gefahr. Es passierte, was passieren muss: in Unterzahl und mit Manndeckung spielend, MUSSTE ja ein gegnerischer Spieler frei sein. War er auch tatsächlich, und zwar am 6m-Kreis. Und bekam sogar den Pass, und somit die Chance auf den Ausgleich. Unser Glück, dass dieser abschliessende Versuch misslang. Schlussresultat: 33:34 und zwei Punkte für uns. Gross unsere Erleichterung, mindestens so gross die Enttäuschung beim Gegner.

Das M3 bewies in diesem Charaktertest, dass es eine gut eingespielte Mannschaft ist, welche die Nerven behält und auch hektische Phasen zu überstehen weiss. Ein Meisterstück im Für- und Miteinander; das ist ein wichtiger Baustein für den Erfolg. Individuelle Stärken ergänzen das Portfolio, Beharrlichkeit genauso und auch das Street Handball im Training. Auch in diesem Spiel konnten wir auf die Erfahrung und das Potential in unseren Reihen vertrauen. Und die nahtlose Integration unserer Ergänzungsspieler vom MU19 zeigt auf, wie wertvoll die Arbeit unserer Nachwuchsabteilung ist. Herzlichen Dank an dieser Stelle an die beiden Elia/s, welche den Ausgangs-Abend geopfert haben, um uns zu unterstützen. Nur beim in der Garderobe mitsingen und mittanzen müsst Ihr noch etwas aufholen…

24.10.2021 / Ex-Präsi