Handball Emmen: M3 – der Matchbericht

M3: Keine Turnschuhe, kein Harz-Ball, keine Punkte

In einem offenen Schlagabtausch gegen Altdorf kämpft das M3 tapfer, verliert aber mit 24:23.

Garstiges Wetter empfing uns im Kanton Uri. Ganz passend zur Tatsache, dass die Spiele gegen Altdorf bekanntlich körperbetont und hart sind. Im Wissen darum, wollten wir von Anfang an Präsenz markieren und den Kampf annehmen. Zuerst galt es aber, ein paar Hürden zu überwinden. Angefangen bei der fast noch strengeren CoViD-Zertifikatskontrolle als in Brunnen, über vergessene Turnschuhe, bis hin zum Tag der Nettigkeit, der in diesem Fall völlig unangebracht war.

Der Start in die Partie misslang uns zuerst gründlich. Das körperbetonte Spiel, das wir annehmen wollten, gelang uns wesentlich schlechter als dem Gastgeber. So steckten wir im ersten Teil der Begegnung deutlich mehr ein, als wir bereit waren auszuteilen. Derweil fassten die Altdorfer sofort Fuss im Spiel und warfen die Tormaschinerie an. Unsere technischen Fehler im Angriff und nicht verwertete Abschlüsse vermochten sie sofort und einfach in Tore umzusetzen. Einerseits waren sie schnell auf den Beinen und brachten die 2. Welle mehrfach erfolgreich zum Abschluss. Andererseits zogen sie ein einfaches, aber effizientes Spiel mit dem Kreisläufer auf, das ebenfalls von Erfolg gekennzeichnet war. Wir wiederum brauchten etwas Zeit, um uns auf beides einzustellen. Gleichzeitig stand uns im Tor der Widersacher ein alter Bekannter gegenüber, der die eine oder andere Chance noch zu vereiteln wusste. Die Altdorfer wussten auch mit modernen Mitteln zu spielen und ergänzten in Unterzahl gerne ihre Feldstärke. Das dabei leere Tor war dann für unseren Torhüter Dani eine Einladung, der er nicht wiederstehen konnte. Neben Glanzparaden in der Verteidigung also auch die ersten Scorerpunkte für ihn.

Die Urner konnten sich schnell mit fünf Toren absetzen, erhöhten z.T. bis auf sieben Tore und zwangen uns zu einem Time Out. In diesem besannen wir uns auf die Annahme des Gefechts und konnten den Schaden so bis zur Pause in Grenzen halten. Mit einem 15:11 Rückstand schlossen wir die erste Spielhälfte ab.

Für die zweite Hälfte stimmte uns vor allem die Statistik optimistisch. Schliesslich hatten wir schon mehrfach bewiesen, dass wir zurückzukommen wissen. Zuerst besprachen wir aber eingehend die Aufstellung, mit der wir in die zweite Halbzeit starten wollten. (Fast) jeder durfte sich dazu einbringen und demokratisch kamen wir auch auf die Aufteilung der sieben Positionen. In der zweiten Halbzeit zeigten wir, dass wir durchaus unsere Waffen einzusetzen wussten. Es wurde noch härter verteidigt, Torhüter Sile gab uns den nötigen Rückhalt und im Angriff führte auch uns die Schnelligkeit zum Erfolg. In der 41. Spielminute hatten wir dann endlich aufgeholt und beim Stand von 17:17 war die Partie endgültig das Spannendste, das an diesem grauen Tag im Kanton Uri überhaupt lief. In der 50. Spielminute gelang uns tatsächlich auch die Führung, was ein gutes Zeichen war. Kurz darauf aber wurden wir etwas zurückgeworfen. Aus einem Knäuel an Spielern, wild herumrudernden Armen und einem (gegnerischen) Gesicht, das plötzlich im Weg stand, dazu einem Unparteiischen, der den Überblick zu wahren versuchte – daraus wurde eine Rote für Adi. Nicht, dass er tatsächlich schuld war, aber irgend jemand muss ja immer den Kopf hinhalten. Jedenfalls: die Unterzahl machte unsere Aufholjagd nicht einfacher. Der Gegner legte wieder etwas vor, doch aufgeben kam für uns nicht in Frage. Zuletzt noch eine Manndeckung ausgepackt, damit Erfolg gehabt, doch zum Sieg hat es leider nicht mehr gereicht. Mit einem 24:23 mussten wir erstmals in dieser Saison Punkte liegen lassen.

Auch diesmal wieder: ein Kompliment an die ganze Mannschaft, die über weite Strecken zusammenstand und füreinander kämpfte. Es zeigt sich, dass wir keinen (falschen) Respekt vor dem generischen Torhüter haben müssen, egal wie der heisst. Und dass wir keinen Kampf zu scheuen brauchen, denn die Härte ist in unseren Reihen auf jeden Fall auch zu finden: „What comes in, must come out!“ Aber wir müssen fähig werden, all dies von Anfang an ins Spiel zu bringen. Aufholjagden sind zwar spannend (das Publikum dankt es uns jeweils), aber auch anstrengend, aufregend und hin und wieder fraglich im Erfolg. Also: wir haben noch was zu tun. Und auf jedem Fall werden wir die Niederlage gegen Altdorf so nicht auf uns sitzen lassen.

15.11.2021 / Ex-Präsi