Handball Emmen: M3: DESHALB spielen wir Handball!

Das M3b (!) trifft auf Ru/Wo/Wi und gewinnt in einem emotionsgeladenen und ausgeglichenen Spiel die ersten und wohl einzigen zwei Punkte dieser Saison, die man auch ohne Zertifikat gewinnen kann.

Nach so langer Vorbereitungszeit konnten wir es nicht erwarten, wieder einen Ernstkampf zu bestreiten. Alle, die auf der Mannschaftsliste waren, wollten spielen und der Trainer hatte die Qual der Wahl. Könnte man meinen. So hatte der Trainer zwar die Qual, nicht aber die Wahl. Mit einer bunten Truppe («Wir haben uns ja schon Jahre nicht gesehen», war zu hören…), aber voller Vorfreude, liefen wir in der neuen Halle in Ruswil auf. Die Anspannung war spürbar, aber wir hatten uns vollkommen im Griff. So ging es bald los und wir wussten, was umzusetzen war. Nach fünf Minuten rieben wir uns zwar die Augen, liessen uns aber nichts anmerken. Denn der Gegner führte bereits mit 5:1. Kein Grund zur Besorgnis, dachte sich unser Coach Salvi und nahm mal sein Time Out. Einfach, um mit uns ein bisschen in Ruhe zu plaudern. Die Umstellung unserer Verteidigung zeigte danach die erste Wirkung, auch wenn die Gastgeber immer noch zu einfachen Toren kamen. Wir mussten hingegen das Doppelte an Leistung erbringen, um Zählbares zu erzeugen. Es ist unserem Kampfgeist zu verdanken, dass wir das auch taten. Zusammen mit ein paar sehenswerten Einzelaktionen resultierte daraus die Schadensbegrenzung. Wir liessen Ru/Wo/Wi nicht davonziehen, sondern blieben dran. Ein 13:9 – Rückstand zur Pause beunruhigte uns auch nicht: in diesem Spiel lag noch alles drin! Zumal wir zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise aufgegeben hatten.

Die zweite Hälfte startete wie die erste. Wir blieben hartnäckig und verunmöglichten eine Absetzbewegung der Gastgeber. Einen wesentlichen Anteil an dieser Tatsache hatte sicher Thomi im Tor und unsere beiden Verstärkungen Elias und David. Diese erwiesen sich nicht nur als Bereicherung auf dem Matchblatt, sondern als tatsächliche Aktivposten auf dem Feld. An dieser Stelle ein Dankeschön fürs am gleichen Strick ziehen!

Nun, wie gesagt: alle waren ganz ruhig und gefasst und liessen BEINAHE keine Emotionen aufkommen. Aber mit zunehmender Hartnäckigkeit unsererseits zeigten sich Schwächen beim Gegner. Es schienen ihm ein bisschen die Ideen auszugehen und er haderte hin und wieder mit dem Schicksal und dem Schiedsrichter-Duo. Welches übrigens eine sehr gute Partie pfiff. Mit klarer (vielleicht eher etwas «defensiver») Linie, beidseitig gleich angewendet und konsequent durchgezogen, auch wenn es hektisch wurde. Respekt für die reife Leistung!

Jedenfalls: nun konnten wir unsere Trümpfe ausspielen. Die endlosen Konditionstrainings haben sich ausgezahlt und wir konnten immer weiter an den Gegner rücken, bis wir ihn in der 52. Spielminute einholten. Alles kein Grund für unseren Coach, an unserem Sieg zu zweifeln. So musste er nicht einmal hinschauen, als wir Penalties schossen – er wusste ja, sie gehen rein. Die Ruhe in Person!

Mit zunehmender Dauer des Spiels wurde alles auch ein bisschen emotionaler: die Zuschauer, die Spieler, die Spielerbänke. Ein offener Kampf entbrannte. In dem wir die etwas besseren Nerven behielten und uns fokussierter zeigten. Dier erstmalige Führung in der 54. Minute verteidigten wir verbissen. Und die Gastgeber liessen sich bisweilen von Emotionen leiten, was in Zweiminuten-Strafen und sogar einem Spielverweis gipfelte. Das spielte uns zwar in die Karten, auch wenn Ru/Wo/Wi wieder herankam. Aber ein Tor Vorsprung musste doch zu schaffen sein? «Klar!», dachte sich Michi und verwandelte das alles entscheidende Tor zum 21:20 und somit zum Schlussstand. Das nahm er dann ganz gelassen hin und liess sich nichts anmerken. Oder so.

Ein Spiel, wie man es sich wünscht! Hart, umkämpft, voller Emotionen, mit dem guten Ende für uns. Genau deshalb spielen wir Handball. So kann es ruhig weitergehen!

Der Rest war wie immer: (zu) laute Musik, leider ohne Taylor Swift; für (fast) alle ein Bierchen, nicht gerade eisgekühlt; zu viel Harz für unser Fussballerherz; als Mannschaft aufgelaufen und als Mannschaft gekämpft: für- und miteinander! Nehmen wir so mit in die noch junge Saison!

13.09.2021 / Ex-Präsi